
Glück und Angst
Glück und Angst machten zusammen einen Spaziergang.
Angst fragte Glück: „Sag mal, was ist das höchste Glück für einen Menschen?
Glück antwortete: „Wenn ein Mensch sich selbst verliert, die Grenzen seines Ichs verschwinden und er im Unnennbaren aufgeht.“
Angst nickte verständnisvoll.
Dann fragte Glück die Angst: „Was ist die grösste Angst eines Menschen?“
Angst antwortete: „Dass er sich selbst verlieren könnte, die Grenzen seines Ichs verschwinden könnten und im Unnennbaren aufgehen könnte.“
Glück nickte verständnisvoll – und lächelnd setzten sie ihren Spaziergang fort.
Erich Kaniok 2014
Kürzlich durfte ich das einmal mehr erfahren, dass dort, wo meine grösste Sehnsucht ist, auch meine grösste Angst liegt.
In meinen Ferien war ich an einem Tanzworkshop (eine Woche lang tanzen – wie wunderbar!). Ich hatte eine Begegnung mit einem Mann, der mich unglaublich faszinierte – und gleichzeitig löste das in mir eine enorme Angst aus.
In der Reflektion wurde mir bewusst, dass es seine Grösse und Macht war, die mich sowohl beeindruckte, als auch Angst auslöste. Mein ganzer Körper zitterte und bebte, als ich aufgrund eines inneren Impulses bei einer Übung auf ihn zuging.
Im Grunde war er ‚nur‘ die Projektionsfläche oder Personifizierung meiner eigenen Grösse und Macht. Wow, so fühlt es sich an, wenn ich ihr begegnen will! Tief verunsichert, ängstlich, fast schon panisch und gelähmt. Und gleichzeitig ist da die grosse Sehnsucht, sie voll zu leben.
Im spezifischen ging es bei mir um die weibliche Urkraft: Präsent, eigenmächtig/souverän, intuitiv, schöpferisch, sinnlich, unbändig und unkontrollierbar. Der Schatten der Gesellschaft.
Bei mir ist diese weibliche Urkraft oft mit Scham belegt. Die GFK sagt, dass die Scham eine Wut ist, die sich gegen mich selbst richtet. Nach meiner Erfahrung ist Wut oft eine unterdrückte Kraft, die nicht leben kann (weil sie in Wut gefangen ist). Die unterdrückte Kraft ist meine weibliche Urkraft, und die Wut, mit der ich mich selbst richte, sind Selbst-Verurteilungen wie ‘Du bist zuviel/eine Zumutung‘, ,ich bin nicht richtig‘, Perfektionismus und Kontrollitis etc.
Unter jeder Wut liegt eine Angst (sonst wären wir nicht darin gefangen). In meinem Fall ist es die Angst, meine volle weibliche Urkraft zu leben. Doch genau darin versteckt sich auch mein Glück. So ist es nun Zeit, mich diesen Ängsten zu stellen und meinen Impulsen zu folgen, auch wenn andere denken mögen, dass sei total verrückt oder daneben.
Es ist soviel mehr möglich, als wir uns je vorstellen können. Wenn wir bloss den Mut haben, unseren verrückten Ideen und Visionen zu folgen. Das würde jedenfalls die Welt lebendiger und freudiger machen 🙂
Was macht Dich lebendig? Wo liegt Dein Glück? Und welche Ängste hindern Dich, Dein Glück zu leben?
Ich freue mich auf Deinen Kommentar unten!
Ganz herzlich,
Andrea
Aktuelle Veranstaltungen
Visionpreneur Summit noch 5 Freitickets erhältlich. Bitte kontaktiere mich dazu bis am Freitag, den 11. August.
Vortrag in Zürich am 14. August um 18.30 h in der Wandellust.
Webinar am 17. August um 20 h.
Mich macht Reisen lebendig, jemandem einen Glücklichen Weg aufzeigen und mit Ihm dahin gehen, macht mich Lebendig.
Mein Glück liegt glaub darin, Mensch & Tier ein besseres Leben zu ermöglichen.
Aber meine Grösste Angst ist es, nicht davon Leben zu können und dies hindert mich es auch auszuleben.
Ich freue mich auf das Visionspreneur Summit im September! Ich hoffe da meine lang ersehnten Antworten und Lösungen zu erhalten.
Michael
Lieber Michael,
ich freue mich, Dich am Visionpreneur Summit zu sehen und hoffe, dass Du da viele Antworten auf Deine Fragen erhalten wirst!
Ganz herzlich,
Andrea
Vielen Dank für diese Inspiration und den liebevollen Wachmacher, presenter mit diesem Thema zu sein.
Ich fühle mich lebendig, wenn ich Schreiben darf, Kreativ sein darf, Dinge erschaffen darf. Dafür brenne ich. Wenn ich mit meinem eigenen Händen etwas erschaffen habe, aus dem nichts, nur auf Grund einer kleinen Idee am Anfang. Wenn ich neue Orte entdecken darf, wenn ich andere inspirieren darf, wenn ich andere zum Lächeln bringen darf. Ich habe sehr früh von lieben (sie wussten es nicht besser) Menschen gehört, träum nicht,du Träumerin. Im Deutschunterricht hieß es immer, Rechtschreibung – hoffnungsloser Fall. Ich hatte immer eine 4 in Deutsch.
Aber die Kinder liebten es, wenn ich spannende Gruselgeschichten auf der Klassenfahrt erzählte… Daran erinnere ich mich noch gut…
Heute weiß ich, dass ich multitalentiert bin und es fällt heute noch schwer, dass voll und ganz anzunehmen. Einfach jeden Tag sich genau mit dem zu beschäftigen, was einen aufblühen lässt, was einen bis in jede Zelle lebendig macht. Wenn mein letzter Tag gekommen ist, interessiert sich meine Seele nicht dafür, wie viel das Auto vor meiner Tür gekostet hat und ob ich ein Haus auf Erden gebaut habe, sondern was ich getan habe, was ich immer tun wollte. Ob am Meer war und die atemberaubenden Berge gesehen habe, wen ich glücklich gemacht habe, wie oft ich meinen Körper gefeiert habe und tanzend das Gras unter meinen Füßen gespürt habe.
Sie haben so Recht!
Damit mich der Alltag als Mutter nicht austrickst, habe ich angefangen eine freundliche Liste in meinem BulletJournal zu führen und jeden Tag nachzuspüren und festzuhalten, was ich von dem gemacht habe, was mich erfüllt… Somit vergeude ich keine Zeit mehr und sehe es schwarz auf weiß, oder Grün-Rot-Gelb auf Weiß. 🙂
Wenn Sie sagen, dass die Angst uns zu unserer Gabe führt, verspüre ich bei einigen Ängsten ein Aha-Durchatmen und ich verstehe auf einmal. Nur bei meiner Verlustangst bin ich noch auf der Suche, was sich dahinter verbirgt… Voll und ganz hemmungslos zu Leben? Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es heraus finden… Einen ganz lieben Dank für Ihre natürliche und unaufdringliche Art zu erzählen und zu schreiben! Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und schicke Ihnen liebe Grüße aus Rheinbach, bei Bonn! Sie haben einen schönen Fußabdruck auf meiner Lebenslandkarte hinterlassen!
Liebe Frau Geyermann,
vielen Dank für Ihren sehr berührenden Kommentar und Ihre Klarheit. Wunderschön!
Für Ihren Weg wünsche ich Ihnen ganz viel Lebendigkeit, Schöpferkraft und -freude – dass Sie darin so richtig aufblühen mögen:)
Ganz herzlich,
Andrea Steimer
P.S. wir können uns gerne duzen…
Für mich steht Glück und Angst nicht auf selber Linie- Angst ist Mangel & Glück ist Fülle. Ich muss nicht mehr durch die Angst gehen, um Glück zu finden. Es darf einfach und leicht gehen. Ich darf durch das Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks das Glück spüren. Mit Angst bewerte ich die Situationen- das muss nicht mehr sein- ich darf wahrnehmen, es stehen lassen und fliessen lassen – und so die Ängste der Dualität austricksen… was zählt, ist das Sein- die eigene Grösse & Macht feiern in all seinen Facetten. Dankbarkeit für all die Menschen und Dinge um mich herum haben.
Wundern Raum geben, kreativ sein und singen, reisen, tanzen, schreiben, Menschen begleiten…
Angst ist eine Projektion des Geistes- dem erklär ich dann, dass ich das nicht mehr brauche und feiere das Geborgensein und Getragen werden von Universellen Kräften.
Vertrauen finden in die Fülle des Universums heisst für mich Vertrauen haben in meine eigene Macht und Urkraft….
Danke für Deinen Kommentar, Kerstin!
Hallo Andrea
Ich habe mich sehr in der Schilderung über deine Begegnung mit dem Mann wiedererkannt. Angst vor der Intensität zu haben, wenn seine und Deine Kraft/ Energie aufeinander treffen…
Hatte vor kurzen eine ähnliche Begegnung, habe drei Tage gebraucht, um dem Blick dieses Mannes standzuhalten, der mit mir ein einer Urlaubsgruppe unterwegs war – obwohl um einiges jünger ist. Schliesslich sind wir uns näher gekommen. Ähnlich wie Du habe ich das Gefühl, er löst die Angst in mir aus, mein Wünsche einfach zu leben, mein volles Potenzial auszuschöpfen und damit „zu viel zu sein“ – vielleicht sogar für mich selbst (oder meine überholten Vorstellungen von mir).
Daneben habe ich noch eine andere Angst wahrgenommen, nämlich von jemandem auf Augenhöhe voll erkannt zu werden!
Ich wünsche uns, dass unsere Geschichte(n) angstfrei weitergehen 🙂
Alles Liebe,
Ju
Liebe Ju,
etwas zu tun trotz Angst, nenne ich Mut!
So wünsche ich uns, dass wir weiterhin mutig unsere Wege gehen 🙂
Ganz herzlich,
Andrea